Leidenschaft für Landwirtschaft.

Viele Unternehmen haben eine Geschichte – manche haben Geschichte geschrieben. In der Welt der Landwirtschaft zählt CLAAS zu den prägenden Unternehmen. Begleiten Sie uns auf einen Streifzug durch die Geschichte des Unternehmens seit seiner Gründung 1913.

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Viele Unternehmen haben eine Geschichte – manche haben Geschichte geschrieben. In der Welt der Landwirtschaft zählt CLAAS zu den prägenden Unternehmen. Begleiten Sie uns auf einen Streifzug durch die Geschichte des Unternehmens seit seiner Gründung 1913.

Im Interview mit den Entwicklern des JAGUAR

Treffen der Generationen

Harsewinkel, Dezember 2016 - Als Heinrich Isfort 1976 zu CLAAS kam, war das Lastenheft für den JAGUAR 60 SF noch übersichtlich. 2016 übergab er als leitender JAGUAR Konstrukteur den Staffelstab an seinen Nachfolger Sebastian Flöthmann, der noch im selben Jahr die Entwicklung des neuen JAGUAR 900 abschloss. Wir sprachen mit den beiden Entwicklern über ihre ganz persönlichen JAGUAR Highlights.

 

Was zeichnete den ersten JAGUAR Feldhäcksler aus?

Heinrich Isfort: Eine Besonderheit war die kurze Entwicklungszeit des SF 60. Der Häcksler basierte auf dem gezogenen JAGUAR 60; Triebachse, Lenkachse und der komplette Motoraufbau wurden vom Mähdrescher übernommen. Die Motorleistung betrug 120 PS. Mit dem zweireihigen Maisgebiss konnten bis zu 50 Tonnen pro Stunde geerntet werden. Damals waren wir in unserem Entwicklerteam, zu dem auch der Kollege Johann Rauch aus dem Werk in Bad Saulgau gehörte, sehr stolz darauf und bauten ab der Markteinführung des 60 SF 1973 pro Jahr bis zu 200 Maschinen.

Was hat sich seitdem verändert?

Heinrich Isfort: Hatten wir zu Beginn noch viele Übernahmeteile aus anderen Maschinen, gab es bald immer mehr eigens für den JAGUAR entwickelte Teile. Motorleistung und die Reihenzahl des Maisgebisses stiegen kontinuierlich an. Der Gutfluss wurde neu aufgebaut und der Fahrantrieb wurde hydraulisch. 1983 kam der Corncracker dazu. Technische Features wie Metall- und Steindetektoren wurden eingeführt, dann im Jahr 2000 der Zweigang-Antrieb Overdrive. Damit stiegen Komfort und Nutzerfreundlichkeit deutlich an.

 

JAGUAR 60 SF mit der Maschinennr. 020: einer der allerersten Vertreter des CLAAS Feldhäckslers.

 

Und wo stehen wir heute?

Sebstian Flöthmann: Die Technische Entwicklung ist ganz anders aufgestellt. Ein Team, das in Spitzenzeiten aus rund 150 Mitarbeitern bestand, hat mehr als 300 Mannjahre an Arbeitszeit in die neue Generation unserer Feldhäcksler investiert. Aus den vier Monaten Entwicklungszeit sind vier Jahre geworden. Und wir haben viel in die Antriebsleistung investiert. Die Topmotorisierung im 900er stellt ein V12 Dieselmotor mit über 24l Hubraum und 2 Turboladern dar. Darunter rangieren V8 und R6-Dieselmotoren. Eine Besonderheit stellt der Dieselmotor dar, der unter anderem im JAGUAR 960 eingebaut wird. Er verfügt über ein TURBO COMPOUNDSYSTEM, welches effizient die Restenergie des Abgasstromes nutzt und über ein Getriebe die Kurbelwelle antreibt. Das sorgt für mehr Leistung bei höherer Kraftstoffeffizienz. Trotz der hohen Leistung sind die Maschinen viel leiser. Wir dichten in den Kabinen jede noch so kleine Öffnung ab, um den Schall zu stoppen. Mit Systemen wie der automatischen Überladehilfe AUTO FILL bieten wir dem Fahrer weitere Entlastung.

Ging in den vielen Jahren der Entwicklung auch einmal etwas daneben?

Heinrich Isfort: Um zu erfahren, was passiert, wenn ein Stück Metall in den Häcksler gelangt, führten wir mit dem JAGUAR 70 SF einen Häckseltrommeltest durch. Dazu legten wir eine Strohgarbe mit einem Flacheisen darin zwischen die Einzugswalzen. An den Bedienhebel knoteten wir ein langes Seil, damit wir den Versuch aus sicherer Entfernung starten konnten. Nach einem lauten Knall flogen die Häckselmesser aus dem Auswurf. Gefühlte zehn Minuten traute sich niemand an die Maschine heran, um den Motor abzustellen, der wider Erwarten nicht abgewürgt wurde. Die Folge daraus: Im Schacht wurde die Blechstärke von 1,5 auf 2 mm verstärkt. Zudem hat die Häckseltrommelantriebsscheibe eine Abscherkupplung bekommen.

 

Welcher JAGUAR Typ ist Ihre persönliche Lieblingsmaschine?

Sebastian Flöthmann: Bei mir ist es natürlich der Typ 498 (JAGUAR 900): Eine rollende Kraftmaschine. Es ist beeindruckend, dass man dank Durchsatzleistungen von 300 Tonnen pro Stunde in kurzer Zeit riesige Flächen mit hervorragender Häckselqualität abernten kann.

Heinrich Isfort: Mein JAGUAR ist der Typ 492 (800er Baureihe ab 2001), der gute Leistung und Zuverlässigkeit vereint. Er wurde über 10.000 Mal gebaut und kam so gut auf dem Markt an, dass die Nachfrage hoch blieb, selbst als es bereits ein Nachfolgemodell gab.

Mehr über die JAGUAR Story erfahren Sie im Video-Interview mit den beiden Entwicklern: