Leidenschaft für Landwirtschaft.

Viele Unternehmen haben eine Geschichte – manche haben Geschichte geschrieben. In der Welt der Landwirtschaft zählt CLAAS zu den prägenden Unternehmen. Begleiten Sie uns auf einen Streifzug durch die Geschichte des Unternehmens seit seiner Gründung 1913.

Leidenschaft für Landwirtschaft.

Viele Unternehmen haben eine Geschichte – manche haben Geschichte geschrieben. In der Welt der Landwirtschaft zählt CLAAS zu den prägenden Unternehmen. Begleiten Sie uns auf einen Streifzug durch die Geschichte des Unternehmens seit seiner Gründung 1913.

Vom Bedienhebel zum Multifunktionsgriff

Alles im Griff

Ein Bedienhebel für ein Drei-Wege-Ventil war gestern, der CMOTION Multifunktionsgriff ist heute. Dazwischen liegt ein spannender Entwicklungsweg von fast 70 Jahren. Begleiten Sie uns durch die Geschichte des Fahrhebels bei CLAAS.

Wer heute mit dem CMOTION Multifunktionsgriff auf einem CLAAS Traktor, Mähdrescher oder Häcksler arbeitet, genießt hohen Bedienkomfort: Der Unterarm ruht auf der rechten Armlehne und der Griff liegt so günstig unter der Hand, dass man nur noch Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger bewegen muss, um verschiedenste Funktionen zu bedienen.

Dass der Bedienkomfort für den Fahrer schon immer ein besonderes Anliegen der CLAAS Entwicklungsingenieure war, zeigt der Rückblick auf die Geschichte der Bedienhilfen. So war bereits der erste selbstfahrende Mähdrescher, der ab 1953 gebaute HERCULES bzw. SF, mit einem speziellen Drei-Wege-Hydraulikventil ausgerüstet, das über eine Dreifachkulisse geschaltet wurde. Die Fahrgeschwindigkeit, das Schneidwerk und die Haspel mit nur einem Hebel bedienen zu können, war für die damalige Zeit schon sehr komfortabel.

Allerdings musste der Fahrer seinen Oberkörper mitsamt rechtem Arm und Hand im Vergleich zu heute doch noch recht kräftig bewegen, um den Hebel von links nach rechts bzw. vor- und zurückzuschieben. Über die folgenden knapp 20 Jahre waren dann alle neuen Selbstfahrer-Mähdrescher von CLAAS mit dem hebelverstellbaren Mehr-Wege-Ventil ausgerüstet. Im Laufe dieser Zeit wurde es allerdings von drei auf vier Ventile erweitert.

Das hebelverstellbare Mehr-Wege-Ventil in den ersten selbstfahrenden Mähdreschern.

Im DOMINATOR Mähdrescher gab es ab 1971 einen separaten Verstellhebel.

Der erste Fahrhebel für die Vorfahrtsregelung im JAGUAR 600 (ab 1983).

Vom Bedienhelbel zum Fahrhebel

Einen separaten Verstellhebel für die Vorwärts- und Rückwärtsfahrt baute CLAAS erstmals in die DOMINATOR Mähdrescher mit hydrostatischem Fahrantrieb ein, die ab 1971 auf den Markt kamen – das war der erste Fahrhebel. Neben dem Fahrhebel waren diese Mähdrescher weiterhin mit dem Mehrwegeventil ausgerüstet. In den später folgenden DOMINATOR 106 und 96 (ab 1979) wurde zusätzlich ein Kippschalter in den Griff dieses Fahrhebels integriert – sozusagen der erste Zweifunktionsgriff.

JAGUAR SF mit Drei-Wege-Ventil

Der erste Häcksler von CLAAS, der 1973 vorgestellte SF 60, war zunächst ebenfalls mit einem Drei-Wege-Ventil ausgerüstet. Im JAGUAR 80 SF (ab 1975) wurden die verschiedenen Häckslerfunktionen dann allerdings über nebeneinander angeordnete Einzelhebel bedient. Im JAGUAR 70 SF (ab 1977) wiederum war ein Vier-Wege-Ventil eingebaut.

Mit der Folgebaureihe JAGUAR 600 (ab 1983) wurde erstmalig ein Fahrhebel für die Vorfahrtsregelung verbaut, in dessen Griff gleich drei zusätzliche Schalter integriert waren. Das dürfte der erste Multifunktionsgriff bei CLAAS gewesen sein, mit dem nun der rechte Fahrerarm und das Handgelenk im Vergleich zum Mehr-Wege-Ventil deutlich entlastet wurden.

„Hubschraubergriff“ mit mehreren Funktionen

Den ersten Multifunktionsgriff für die Mähdrescher stellte CLAAS 1985 anlässlich einer internationalen Händlertagung in Sevilla vor. Eingebaut wurde dieser Griff, bei dessen Entwicklung der Steuerknüppel eines Hubschraubers Pate gestanden hatte, zunächst in die COMMANDOR CS Maschinen sowie in die DOMINATOR 8er Baureihe jeweils mit hydrostatischem Fahrantrieb (ab 1986), später dann auch in den Baureihen MEGA und MEDION.

Ebenfalls mit diesem „Hubschraubergriff“ ausgerüstet wurden ab 1988 die JAGUAR Häcksler 695 SL, 690 SL und 685 SL. Auch die nachfolgende 800er Baureihe (489, ab 1994) war noch damit unterwegs, aber mit einer Funktion zusätzlich.

Der „Hubschraubergriff“ in den COMMANDOR CS Mähdreschern mit hydrostatischem Fahrantrieb (ab 1986).

Bei den 1995 präsentierten neuen LEXION Mähdreschern war der Multifunktionsgriff erstmals in die Armlehne integriert.

Am schwarz/orangenen Multifunktionsgriff konnte der Fahrer die kreisförmig angeordneten Schaltknöpfe per Daumen bedienen.

In die Armlehne integriert

Einen Meilenstein für den Bedienkomfort stellte dann der in die rechte Sitzarmlehne integrierte Multifunktionsgriff dar. Er hatte seine Premiere zusammen mit dem auf der Agritechnica 1995 präsentierten neuen LEXION Mähdrescher. Dank Integration in die Armlehne konnte der Fahrer seinen rechten Arm nun abstützen, aber er musste ihn immer noch etwas bewegen. Denn der schlanke Hochkantgriff mit türkisfarbenen Schaltern musste über ein Schieberohr mit Z-Kulisse rund 10 cm vor- und zurückgeschoben werden, um Fahrgeschwindigkeit und -richtung zu steuern.

Der Multifunktionsgriff

Mit dem JAGUAR 890 SPEEDSTAR erschien anschließend (ab 2003) der schwarz/orangene Multifunktionsgriff, den wir auch heute noch als Grundausstattung für die CLAAS Mähdrescher und Häcksler kennen. Aufgrund seiner runderen Griffform konnte der Fahrer die kreisförmig angeordneten Schaltknöpfe nun per Daumen bedienen. Dank der Kombination mit einem elektrohydraulisch angesteuerten Fahrantrieb war der Griff zudem nicht mehr über ein Schubrohr sondern mit festem Drehpunkt in die Armlehne integriert. Das war schon sehr komfortabel, weil sich die Fahrerhand nur noch wenige Millimeter bewegen musste. Dieser Griff gehörte dann auch zur Ausrüstung der 2005 neu vorgestellten LEXION Baureihe 500 und 600.

Der CMOTION Multifunktionsgriff: Arm und Hand ruhen in ergonomischer Grundhaltung auf der Armlehne.

Einheitliches Bedienkonzept

Schon bis hierher zeigt die Geschichte des Multifunktionsgriffs, dass die Bedienung der Maschinen einfacher geworden ist: Im Laufe der Entwicklungsschritte musste der Fahrer seinen rechten Arm, die Hand und die Finger immer weniger bewegen, zugleich sind immer mehr Bedienfunktionen in den Griff integriert worden.

Beim vorläufigen Höhepunkt der Entwicklung, dem CMOTION Multifunktionsgriff, ruht nicht nur der Arm, sondern auch die Hand ganz entspannt in ergonomischer Grundhaltung auf der Armlehne bzw. dem Griff. Man braucht nur noch den Daumen, den Zeige- und den Mittelfinger, um alle wichtigen Funktionen zu bedienen.

Und so wie früher Mähdrescher und Häcksler nach und nach mit den gleichen, neuen Griffen ausgerüstet wurden, setzt sich die Geschichte eines einheitlichen Bedienkonzepts für alle CLAAS Maschinen auch heute fort. Aber nicht nur bei den Häckslern und Mähdreschern, sondern auch bei verschiedenen Traktorbaureihen.

So fand die Premiere des CMOTION auf der Agritechnica 2009 mit den XERION 5000 und 4500 statt. Zur Agritechnica 2011 folgte die Baureihe AXION 900, später dann die Baureihen AXION 800 sowie ARION 600 und 500. Ebenfalls seit 2011 ist der neue Griff als Option auch für die Mähdrescher LEXION und TUCANO sowie seit 2014 für die JAGUAR Häcksler verfügbar. Bei den Traktoren sind es heute bis zu zehn, bei den Mähdreschern und Häckslern jeweils sieben Funktionen, die sich mit dem CMOTION Multifunktionsgriff bedienen lassen.