Die EBITDA-Marge liegt mit 8,8% (Vorjahr: 11,1%) weiterhin auf hohem Niveau. Das Ergebnis vor Steuern von 166,3 Millionen Euro (Vorjahr: 357,1 Millionen Euro) ist im Wesentlichen belastet durch Wertminderungen in Osteuropa infolge der geopolitischen Veränderungen sowie durch gestörte Lieferketten.
„Das Jahr 2022 hat uns in jeder Hinsicht gefordert. In dieser schwierigen Gemengelage hat sich gezeigt, wie robust unser Geschäftsmodell ist. Wir haben geliefert und mit viel persönlichem Einsatz bewiesen, dass wir uns an unserer Vision, die Kunden zu den Besten in ihrem Feld zu machen, messen lassen können. Wir haben unser Ernteversprechen gegenüber unseren Kunden zu 100% eingelöst. Dafür gebührt allen Mitarbeitenden und Vertriebspartnern unser Dank“, sagt CEO Thomas Böck.
- Umsatz steigt auf 4,9 Milliarden Euro
- Stabile EBITDA-Marge von 8,8% – Konzernjahresüberschuss durch Einmaleffekte belastet
- Positiver Free Cashflow in herausforderndem Umfeld
- Ausblick: Umsatz- und Ergebniswachstum erwartet für das Geschäftsjahr 2023
Starke Nachfrage in Amerika, robuster Markt auch in Europa
Bedingt durch das starke Erntejahr, und vor allem in der ersten Geschäftsjahreshälfte günstige Finanzierungsbedingungen, profitierte der Landtechnikmarkt 2022 von einer weiterhin starken Nachfrage und entwickelte sich trotz erheblicher angebotsseitiger Störungen und der kriegsbedingten Abschwächung in Osteuropa weitestgehend positiv. CLAAS erzielte ein besonders dynamisches Umsatzwachstum in Nordamerika. In Europa zeigten sich die Märkte robust mit leichten Rückgängen gegenüber der sehr positiven Entwicklung des Jahres 2021.
Herausforderungen bei den Lieferketten mit hohem Einsatz gemeistert
CLAAS sah sich aufgrund der Nachwirkungen der Corona-Pandemie und der geopolitischen Verwerfungen mit massiven Störungen der Lieferketten konfrontiert, die nur dank erheblichem finanziellen und personellen Aufwand gemeistert werden konnten. Eine besondere Herausforderung war zudem die 22-wöchige Produktionsruhe in Harsewinkel im Zuge der Werksmodernisierung. Zeitkritische Lieferungen von Maschinen an Kunden und individuelle Überbrückungsmaßnahmen konnten aber unter großen Anstrengungen der produzierenden Werke und der Vertriebsorganisation realisiert werden.
Stärkung des Produktions- und Vertriebsnetzwerks – F&E-Aufwendungen auf Höchststand
Im Jahr 2022 wurde das Investitionsprogramm weiter forciert und 130 Millionen Euro in den Ausbau des weltweiten Vertriebs- und Produktionsnetzwerks investiert: Die Modernisierung des Stammwerks in Harsewinkel wurde erfolgreich abgeschlossen. Die Erweiterung der Produktionskapazitäten und die Modernisierung der Standortinfrastruktur am Standort Bad Saulgau verläuft nach Plan. Im französischen Le Mans eröffnete eine neue CLAAS Academy für die Mitarbeitenden der Vertriebspartner ihre Tore.
Zugleich erreichten die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen einen neuen Höchstwert in der Geschichte von CLAAS. Sie stiegen um 6,4% auf 279 Millionen Euro und umfassten die Weiterentwicklung und Erneuerung von Erntemaschinen und Traktoren, Investitionen in die Elektronikarchitektur zur Maschinensteuerung und -vernetzung sowie Aufwendungen für die Digitalisierung von Prozessen in der Landwirtschaft.